ACTION SPEAKS LOUDER than words – Benefiz Event für notleidende Reggaelegenden.
Getreu dem Reggae Song von Jimmy Cliff „Action Speaks Louder Than Words“ sind wir als Ska-, Rock Steady- und Reggae- Veranstalter aus dem Ruhrpott zusammengekommen, um notleidende jamaikanische Musiker der ersten Stunde dauerhaft mit diversen Musik-Events und unserem jährlichen Hauptevent „ACTION SPEAKS LOUDER THAN WORDS“ finanziell zu unterstützen. Bereits seit Jahren widmen wir uns mit voller Leidenschaft der ursprünglichen jamaikanischen Musik, besser bekannt als Ska, Rock Steady & Reggae.
Anfang der 1960er Jahre begann sich Jamaikas Musikindustrie langsam zu entwickeln und zu professionalisieren. Die ersten jamaikanischen Produzenten begannen, mit heimischen Musikern für den jamaikanischen Markt zu produzieren. Vor den Aufnahmestudios, wie dem legendären „Studio One“ und dem „Treasure Isle“, trafen sich in den 60er Jahren täglich talentierte Musiker und hofften auf ihre Chance, von den Produzenten wahrgenommen zu werden. Einige dieser Musiker bekamen ihre Chance, konnten ihre eigenen Kompositionen den Studio Bossen vorstellen und bei Gefallen gegen ein „Handgeld“ ihren Song direkt im Studio einsingen. Die Rechte an den Songs gingen dabei an denjenigen über, der die Demo-Aufnahme (das Master-Tape) im Archiv behielt. Und das waren die Studio-Bosse. Manchen besonders begabten Musikern gelang es, zum festen Bestandteil Studio eigener „Backing Bands“ zu werden. Ihre musikalische Dienstleistung wurde mit wöchentlichen Barschecks entlohnt. Auch sie erhielten keinerlei Rechte am Endprodukt, obwohl sie im Rahmen der Arbeit als Studio-Band maßgeblich an der Entwicklung des frühen jamaikanischen Sounds beteiligt waren. In einigen Fällen stellte dies den Beginn beispielloser Musikerkarrieren dar, wir z.B. bei Bob Marley, Jimmy Cliff oder den „Skatalites“. Die meisten Musiker verschwanden jedoch aus der öffentlichen Wahrnehmung und verdingten sich als Musiker im Leihengagement für Touristenevents oder bauten sich eine Existenz jenseits der Musikindustrie auf. Ohne ihr weiteres Zutun verbreitete sich ihre frühe Musik auf der ganzen Welt und änderte den Fortlauf der Musikgeschichte fundamental. 60 Jahre später sind zahlreiche dieser Künstler auf sich allein gestellt und ohne jegliches Einkommen. Anfang 2014 wurde das berührende Schicksal des legendären Sängers der „Kingstonians“ Jackie Bernard öffentlich. Jackie Bernard litt an Diabetes und benötigte dringend krankenpflegerische Unterstützung für seinen Lebensalltag. Er lebte unter widrigsten Umständen, ohne fließendes Wasser und Strom und mit unregelmäßigen Mahlzeiten. Über ein von Musikliebhabern initiiertes „Crowdfunding“ 2014 wurden die drängendsten Probleme gelöst und so konnte Jackie Bernard bis zu seinem Tode im Jahr 2015 einen einigermaßen würdevollen Lebensabend mit gesicherter Grundversorgung verbringen. Es stellte sich heraus, dass das Schicksal von Jackie Bernard kein Einzelfall ist: Zahlreichen Berufsmusikern der „ersten Stunde“ ergeht es derzeit ähnlich. Im fortgeschrittenen Alter sind sie nicht mehr in der Lage, sich ein Einkommen zu erwirtschaften und gleichzeitig versagt das staatliche Fürsorgesystem bei der Übernahme alters- und gesundheitsbedingter Kosten. Zynischerweise sind originale Schallplatten dieser Musiker in Sammlerkreisen sehr begehrt und werden von Jahr zu Jahr teurer – für mehrere hundert oder tausend Euro – gehandelt. Die Musiker selbst hingegen kämpfen derweil im wahrsten Sinne des Wortes um ihre bloße Existenz. 3 Exemplarisch einige Bilder von Gilmore Grants Haus. Er war Mitglied bei den „The Silvertones“ und verstarb im März 2016. Ein großartiger Musiker, der auf der kleinen Bühnen den Schein eines erfolgreichen Musikerdaseins wahren konnte. Ein Blick in sein Haus (die Bilder wurden vor Ort aufgenommen und wurden von seinen Angehörigen zur Veröffentlichung und Aufklärung zur Verfügung gestellt) offenbart jedoch, dass künstlerischer Erfolg leider keine Altersexistenz absichert.
Als ausgesprochene Liebhaber dieser frühen jamaikanischen Musik, fühlen wir uns von „ACTION SPEAKS LOUDER THAN WORDS“ dazu verpflichtet, unseren Beitrag dazu zu leisten, diesen Künstlern in ihrer existenzbedrohenden Lage zu helfen. Dank des ehrenamtlichen Engagements der Organisatoren und Helfer können die Einnahmen aus verschiedenen Veranstaltung zu annähernd 100% an die jamaikanischen Musiker weitergeleitet werden. Lediglich unvermeidbare Ausgaben – wie Investitionen in die Produkte, die wir an unserem Stand verkaufen (T-Shirts, Taschen etc.) sowie Gebühren für Versicherungen – werden abgezogen. Vor Ort auf Jamaika konnten wir Mutabaruka (vgl.: www.mutabaruka.com;), den weltweit bekannten Dub-Poet, Musiker und Gründer des IRIE-FM Radios, als Schirmherrn von „Action Speaks Louder Than Words“ gewinnen. Mutabaruka ist auf Jamaika aufgrund seines sozialen Engagements nicht nur bei den jamaikanischen Musikern sehr hoch angesehen, er kennt auch ihre Lebensumstände und damit verbundenen Schicksale aus erster Hand. Daher trägt er seit der Gründung des Vereins zuverlässig dafür Sorge, dass die Erlöse aus den Veranstaltungen die notleidenden Musiker vor Ort unmittelbar erreichen.
Bernard Collins (The Abysinians) *10. November 1948
The Aces Band
Anthony Feurtado (KushArt, The Silvertones) 16. September 1956
Manchen dieser Musiker konnte mit einer einmaligen Unterstützung aus ihrer Notlage geholfen werden, andere sind auf dauerhafte Unterstützung (im Hnblick auf medizinische Versorgung, etc.) angewiesen. Aktuell und dauerhaft unterstützt der Verein Jackie Paris und „Junior Byles“. Bei beiden Musikern ist die existenzbedrohende Situation derart umfangreich, dass die jährlich erwirtschafteten Gelder lediglich die allergrößte Not lindern können.
Jackie Parris
Im Jahr 2002 erlitt der Sänger und Drummer der „Sensations“ und der „Techniques“ seinen ersten Schlaganfall. Kurz darauf folgte noch ein weiterer. Wegen seiner dadurch erlittenen körperlichen Einschränkungen konnte er ab diesem Zeitpunkt nicht mehr auftreten und somit kein Einkommen mehr für sich erwirtschaften. Im Rahmen eines von „Action Speaks Louder Than Words“ mitorganisierten Charity-Konzertes auf Jamaika konnte Jackie Parris im Jahr 2016 in reduziertem Umfang wieder auf der Bühne auftreten (https://www.youtube.com/watch?v=GQ3xEJq3a4o 1:35:47). Unter dem Motto „Bredren for Bredren“ (Brüder für Brüder) war es ihm, sowie weiteren namhaften Reggae-Legenden wichtig, seinen Beitrag zu leisten und auf die Situation der (Foundation-) Musiker auf Jamaika aufmerksam zu machen. Trotz der seit Jahren durch den Verein durchgeführten Unterstützung der medizinischen Versorgung hatte sich sein Gesundheitszustand bis 2018 verschlechtert, da weitere behandlungsbedürftige Beschwerden hinzugekommen sind. Der Verein stand derzeit vor der Herausforderung, diese zusätzlichen Kosten für notwendige medizinische Untersuchungen und Medikamente zu erwirtschaften. Heute 2021 geht es Jackie Parris schon besser. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn in seinem Genesungsprozess unterstützen konnten und es auch weiterhin tun werden.
Junior Byles
Seit Anfang des Jahres 2018 trägt der Verein dazu bei, die größte Not des Künstlers „Junior Byles“ zu lindern. Er ist ebenfalls eine Legende, bekannt aus der Band „The Versatiles“ sowie durch zahlreiche Soloveröffentlichungen: Curly Locks Fade Away Beat Down Babylon und viele andere. Junior Byles ist derzeit dringend auf Hilfe angewiesen. Seine medizinische Versorgung und die Lebensumstände sind dauerhaft existenzgefährdend. Derzeit übernimmt sein 98-jähriger Vater die anfallenden Pflegearbeiten für Junior, jedoch ist auch er seit Anfang 2018 gesundheitlich stark eingeschränkt und eine (ehrenamtliche) Kompensation dieser Aufgabe ist nicht verfügbar…
Jedes Jahr organisiert der Verein eine Hauptveranstaltung. Zu dieser Hauptveranstaltung (Live Konzert, DJ und Soundsystem Sessions, Jamaican Jerk BBQ (Vegan), Tiki-Bar, Merchandise-Stand etc.) erscheinen jedes Jahr Leute die, die alten Reggae Legenden in Not unterstützen wollen. Zudem finden über das Jahr hinweg weitere „kleinere“ Events statt: ebenfalls Konzerte, Info-Stände auf Festivals, Merchandise-Stand etc. Der Verein wird dabei aktiv von zahlreichen Künstlern, DJs und Bands unterstützt, wie z.B The Silvertones, The Heptones, KushArt, Big Youth, Leroy „Horsemouth“ Wallace. Lloyd Parks & We The People Band, Kiddus I, Los Placebos, Go Monkeys, Lan Netty & the MMA, The Rude Reminders, The Easy Snappers, Mareike Berlage, Tiny T, Kush & The Action Girls,The Snufferer, Reggae Scorcher, Sankofa Soundsystem, Tighten Up Crew, High Noon Soundstation, DJ Redd, One Eyed Giant, Uli Watusi, Dr. Jakyll etc.
Last but not least, tragen unsere Resident-DJs von „Action Speaks Louder Than Words“ regelmäßig zur musikalischen Abrundung der Events bei: – OUTERNATIONAL SOUND – Veteran Sound since 1990 – MR. „CYPRESS“ TILL – SKAturday Night – EL BOYANTE – Hipsville Revue – SANKOFA SOUNDSYSTEM – ANNIE O’SEVEN Die Selectas bieten einen facettenreichen Mix aus 60s Reggae to Roots, SKA, Rock Steady, Dub und Dancehall. Jeder von ihnen ist ein Spezialist in seinem Genre.
Zusätzlich ist das „RED STACK Soundsystem“ der Vereinsmitglieder Till & Ela, häufig mit im „Gepäck“ bei den Veranstaltungen. Auch das „RED STACK“ sorgt seit 2014 für einen authentischen Sound der 60er und frühen 70er Jahre. Um der jamaikanischen Soundsystem-Kultur gerecht zu
werden, werden prinzipiell nur Vinyl über die feuerrote „Wand aus Lautsprechern“ gespielt. Mr. „Cypress“ Tills SKA, Rock Steady und Early Reggae -Set wird hin und wieder erweitert durch die Soul-Collection von Miss Flululups und befreundeten DJs, die ebenfalls den „Sound Of Young Jamaica“ auf die Tanzflächen bringen.
Der Verein wird ebenfalls von diversen Veranstaltungsorten unterstützt. Das „Druckluft“ in Oberhausen und das „Don’t Panic“ in Essen seien hier exemplarisch erwähnt. Auch erhält der Verein Unterstützung zur Durchführung von Info- und Merchständen von einschlägigen Festivals der Musikgenres. So haben uns bereits das Reggae Jam Bersenbrück und das Riverside Stomp die Möglichkeit gegeben, auf die Situation der Musiker aufmerksam zu machen. 2018 hat uns das Freedom Sounds ebenfalls zu diesem Zwecke eingeladen
Wir erhielten von dem Filmproduzenten des Films „Legends of SKA“ die Genehmigung, den Film exklusiv aufführen zu dürfen und die damit erzielten Einnahmen zur Unterstützung der Musiker direkt zu verwenden. Die Filmvorführung fand am 08.02.2019 im Unperfekthaus in Essen statt.
Da wir als gemeinnütziger Verein bestrebt sind, auch unumgängliche finanzielle Ausgaben so gering wie möglich zu halten, um den erforderlichen Hilfebeitrag vor Ort sicherstellen zu können, ist „ACTION“ und Engagement von allen Seiten gefragt.
Wir hoffen sehr, dass Action Speaks Louder Than Words e. V. auch weiterhin zur Unterstützung notleidender Reggae-Legenden beitragen kann. Das schaffen wir nur mit eurer Hilfe. Die Aufmerksamkeit haben wir auf den Stein gelenkt, ins Rollen können wir ihn nur gemeinsam bringen!
Erzählt euren Freunden von „Action Speaks Louder”, liked und teilt unsere Seite, besucht unsere Charity-Events – jede Unterstützung kommt den Reggae Legenden zu Gute, ohne die uns heute so viel wunderbare Musik fehlen würde. Lasst uns davon etwas zurückgeben!